Man kann es wohl den Schicksal ordnenden Kräften zuschreiben, dass durch Johannes Greiners und Renatus Derbidges langjährige Beschäftigung mit Walter Weber, seinem Schicksal im 20. Jahrhundert
und seinen Rückerinnerungen an ein Druidenleben nun eine erneute Veröffentlichung möglich wurde – ergänzt um ein Vorwort von Renatus Derbidge und eine biografische Skizze von Johannes Greiner, in
der auch der Versuch unternommen wird, die Ereignisse und Schicksalstatsachen von Webers diesmaligem Leben in fragender und tastender
Art und Weise mit Ereignissen des Druidenlebens in Beziehung zu bringen.
Zugleich kann man die Erzählung über den ›Druiden von Aiona‹ und seine Einweihung aber ganz unabhängig von den biografischen Zusammenhängen des späteren Lebens lesen. Sie wirkt in ihrer Sprachkraft
und durch die Bilder, die sie im Leser erzeugt. (...) Das Besondere in der Erzählung ist: Schon im Erlebnis der nicht gelingenden Einweihung deutet sich an, um was es zukünftig in neuen Formen der
Einweihung, die mit dem Christuswesen verbunden sind, gehen wird. Wie im Vorblick nimmt der Druidenzögling wahr, wie aus der Sonne sich der Christus der Erde – bzw. Iona – nähert.
(...) Als ich Ende 2016 das vorliegende Buch in die Hände bekam, verband es sich unmittelbar mit den Eindrücken, Bildern und Themen, die mich selbst, als ich im Sommer 2016 auf Iona war, beschäftigt
hatten. So kann ich dieses Büchlein jedem, der sich für das Druidentum und für das iroschottische Christentum interessiert, wärmstens empfehlen. Darüber hinaus ist es ein wichtiges und mutiges
Zeugnis für Erinnerungen aus einem früheren Leben. 1975 war die Zeit noch nicht so, dass persönliche Reinkarnationserinnerungen eine Rolle spielten. Das beginnt sich heute zu ändern. Auch in diesem
Kontext ist es gut, dass es dieses Büchlein gibt.
Corinna Gleide, dieDrei 12/2017